Feldberger Seenlandschaft 2009

Carwitz TKV Campingplatz Kajak

Am Freitagnachmittag reisten alle TKV-ler nach und nach auf dem Campingplatz "Klein und Fein" in Carwitz an und bauten ihre Zelte auf.

Nachdem am Abend leider Regen einsetzte, beschlossen einige von uns, sich in der "Alten Scheune", einer urigen Kneipe im Dorf, mit einem gepflegten Getränk aufzuwärmen. Andere wiederum wollten das kulturelle Angebot des Dorfes nutzen und waren zu einer Lesung ins Fallada-Haus gegangen.

 



Am nächsten Morgen war uns der Wettergott wieder hold und so starteten wir alle gut aus-geschlafen und bei strahlendem Sonnenschein die Tour vom glasklaren Carwitzer See aus, an dem der Campingplatz liegt. An der "Bäk" in der Carwitzer Dorfmitte mussten wir ein paar Meter umtragen, um anschließend in den Schmalen Luzin zu gelangen, den wir dann komplett durchgepaddelt sind.

Carwitz TKV Kajak

Zum bis zu 34 Meter tiefen Schmalen Luzin muss an dieser Stelle unbedingt gesagt werden, dass er einer der herrlichsten klarsten Seen ist, den ich je gesehen habe. Wüsste man es nicht besser, man könnte meinen, auf karibischem Gewässer zu paddeln. Ungewöhnlich ist auch, dass der schmale See auf beiden Seiten von teils bewaldeten Anhöhen umgeben ist, was einem das Gefühl gibt, sich in einer engen Schlucht zu befinden.

Unter einer kleinen Steinbrücke hindurch kamen wir dann in den 60 m tiefen Breiten Luzin, wo wir am Feldberger "Campingplatz am Bauernhof" am späten Mittag eine Rast einlegten. Einige nutzten die Zeit für ein erfrischendes Bad im See. Zurück paddelten wir dann anschließend vom Breiten Luzin unter einer Brücke in den Feldberger Haussee, von dem aus man das Feldberger Dorfpanorama mit Dorfkirchturm und hübschen Häusern und Gärten genießen kann, und von dort durch die eher "nicht gerade rosig" duftenden Umtragestelle Seerosenkanal zurück in den Schmalen Luzin. Von dort wieder über die "Bäk", diesmal von einigen bequemlichkeitshalber getreidelt, zurück zum Carwitzer See und Campingplatz.

Carwitz TKV Kajak

Am Abend gingen wir dann zünftig zum Fischer im Dorf essen und schauten nach einem ausgedehnten Dorf- und Verdauungsspaziergang nochmal in der Alten Scheune vorbei, wo sich an diesem Samstagabend nebst Spanferkel-Grillfest eine flotte Tanzkapelle angesagt hatte, die dann auch tatsächlich die schon etwas reifere Dorf- und Touristenjugend zum Schwoofen brachte.

Carwitz TKV Kajak

Auch am Sonntagmorgen strahlte wieder die Sonne und so paddelten wir diesmal zuerst vom Carwitzer See durch einen kurzen Schilf-gürtel südlich in den kleinen Dreetzsee, umrundeten ihn und paddelten zurück in den Carwitzer See. Dort kamen wir am schönen und großen Garten des Fallada-Hauses vorbei, in dem der Schriftsteller Hans Fallada vor und während des zweiten Weltkriegs gewohnt hat und das jetzt ein Museum beherbergt, und paddelten weiter nördlich in den Zansen. Im Zansen gab es zu später Mittagsstunde wieder eine Rast an einem kleinen schattigen Plätzchen.

Nachdem wir beim Weiterpaddeln einen einheimischen Angler im Ruderboot gefragt hatten, ob wir vom Zansen in den Wootzensee passieren könnten und dieser uns versicherte, man käme durch, sind wir frohgemut in den dichten Schilf hineingepaddelt. Dort mussten wir jedoch alle uns zur Verfügung stehenden Koordinierungssinne und Steuerkünste zum Einsatz bringen, um uns wie weiland Don Quijote mit Armen und Paddeln wedelnd das ganze grüne Gestrüpp vom Leibe zu halten und die Boote durch die enge und mäandernde Fahrrinne zu manövrieren.

Carwitz TKV Kajak

Endlich hatten wir die Durchfahrt in den Wootzensee und zurück relativ unblutig gemeistert, so dass wir dann wieder befreit auf dem Zansen und Carwitzer See zurück zum Campingplatz paddelt sind. Dort gönnten sich dann einige von uns ein kühles nachmittägliches Bad am campingeigenen Sandstrand. Den Abend verbrachten dann die meisten von uns im sehr schönen Gasthaus "Altes Zollhaus" in Feldberg bei mecklenburgischer Küche.

Alles in allem kann ich sagen, dass mir das entspannte Wochenende sehr viel Spaß gemacht hat; alles war stimmig: die Gruppe, das Wetter, das Paddelrevier. Ich hoffe, dass der/die ein oder andere Lust auf diesen unberührten Landstrich bekommen hat bzw. dass wir diese Tour wiederholen.

Text von Joulia, Fotos von Ronny