Die Elbe im Sommer 2009

Mittwoch 26.8.09 Von Aken bis Schönebeck Neben der Autofähre Aken, die an einem in der Elbmitte verankerten Seil von Ufer zu Ufer treibt, konnten wir auf einem alten Betonweg parken. Er wurde für militärische Zwecke erbaut und endet auch an der gegenüber liegenden Seite ganz nah am Wasser. Seitlich an einer tiefer gelegenen Sandbank setzten wir um 10:15 Uhr die gepackten Kajaks ein. Schon trieb uns die flotte Strömung flussabwärts vorbei an vielen Sandbänken und mindestens ebenso vielen steinernen Landzungen, die die Ufer schützen sollen.

Der blaue Sommerhimmel war nahezu wolkenlos und laut Radio sollten es bis zu 26 C° werden. Wenige Uferbäume standen auf kleinen Anhöhen der 50-100 m breiten Elbe. Weitere Baumreihen und gelegentlich Deiche machten wir weiter entfernt aus. Kühlenden Schatten während des Paddelns gab es also nicht, so gönnten wir uns drei kurze Bade- und eine etwa 30 minütige Mittagspause. Um 16:30 Uhr kamen wir nach 35 km in Schönebeck an. Kurz vor dem Ort war am Flussufer an zwei Stellen eine Wasser-Ski-Strecke durch Schilder markiert, doch es fuhr gerade niemand. In Schönebeck begegneten wir dann Rennkajaks und Ruderbooten. Insgesamt zählten wir auf unserer Strecke 4 kleine Schubverbände, 7 mittlelgroße Frachtkähne und trafen einige kleine Motorboote und Segelschiffe an. Bei der Größe des Flusses kam mir das eher wenig vor. Vielleicht lag es ja auch daran, dass ab Dessau stromabwärts bis Glinde weite Gebiete unter Naturschutz stehen und diese Gegend dünn besiedelt ist. Eine tolle Überraschung waren zwei ausgediente und flott umgebaute Kähne (etwas erhöht am südwestlichen Ufer aufgestellt), die nun als Restaurant und Hotel dienen. So etwas war uns bislang noch nirgends begegnet!

Donnerstag 27.8.09 Von Rogätz bis Tangermünde Auch in Rogätz gab es eine kleine Autofähre, neben der wir unsere Boote bequem zu Wasser lassen konnten. Um 10:00 Uhr legten wir los. Landschaftlich war es ähnlich wie am Vortag, nur die tollen Ausflugskähne am Ufer fehlten leider. Immerhin hatten wir nach anfänglicher Flaute meist kräftigen Seiten- und Rückenwind, der auch dichtere Wolken vor sich her trieb. Auf der 38 km langen Strecke bis Tangermünde, ohne Auto- oder Eisenbahnbrücken, kamen wir an folgenden Orten vorbei, von denen wir allerdings von der Elbe aus selten etwas sehen konnten: Ringfurth, Hitzeberg, Bittkau, Ferchland und Schelldorf.

Nachmittags wurde es wieder schöner am Himmel und noch viel wärmer als am Mittwoch. Trotzdem gönnten wir uns nur eine ca. 15 minütige Schwimmpause zum Abkühlen und eine 45 minütige Ess- und Ruhepause an einem schönen Strandflecken. Denn das ohnehin bräunlichtrübe Elbwasser hatte sich nun durch die Stadt Magdeburg, einige Rinderherden und landwirtschaftliche Überdüngung geruchsmäßig und auch farblich deutlich verschlechtert. Auf halber Strecke sahen wir viele laut schreiende Vögel an den Sandufern sitzen, darunter Kormorane und Flugenten. Ab und zu schwirrten sie durch die Lüfte und ließen sich auf einer anderen seichten Strandbucht wieder nieder.

Ein einziges Schubschiff ohne Beiwerk rauschte mit "Volldampf" flussabwärts an uns vorbei. Es machte extrem hohe Wellen und sorgte für tolle Abwechslung mit aufregendem Wellen-Surfen! Denn lange vorher schon war die Wasseroberfläche wieder nahezu spiegelglatt gewesen. Nur zwei Verbände fuhren aufwärts, wobei das eine 5 !!! Schubstücke, teils mit Containern beladen, vor sich her schob. Zum ersten Mal begegneten wir auch anderen Paddlern: zwei mit Einerkajaks und ein Faltboot mit Kleinfamilie. Davon abgesehen war noch weniger los als am Vortag. Wie schon am Mittwoch beobachteten wir, dass die Elbe an einigen Stellen ausgebaggert wird und viele große Schotterhaufen zur Befestigung der Ufer verteilt wurden.

Gegen 17:00 Uhr konnten wir schon von Weitem die Türme der 1000 jährigen Altstadt von Tangermünde bewundern und bevor wir mit dem Auto weiter gen Osten fuhren, ließen wir den Abend auf dem Restaurantschiff "Störtebeker" ausklingen mit sanfter Brise und tollem Rundumblick auf Burg und Elbe.

Fotos und Text Gisa Br.