TKV-Vereinsboote im Test

Rennboot Tegeler See Hasselwerder K2

Nachdem ich das Vergnügen hatte, Anfang der Saison zusammen mit Michael, Jens und Ulrich im Vereins-Renn-Vierer um Hasselwerder zu paddeln, hatte ich mir vorgenommen, alle Vereins-Rennboote probezupaddeln, sobald das Wasser schwimmwarm ist. Kay hatte den gleichen Gedanken und so haben wir uns regelmäßig Do Abend getroffen und probiert so lange wie möglich in den Booten sitzen zu bleiben und so wenig wie möglich zu schwimmen. Mit den beiden Touringbooten klappte das ganz gut. Bei den Rennbooten waren dann schnell die Grenzen erreicht. Um trotzdem mit den Booten eine Runde zu drehen, haben wir die Sitze weggelassen.

 

Hier das Ergebnis des Tests:

  • Yotun: K1 Touringboot, Modell Fix-Fax, doppelt geschottet, recht kippstabil, geeignet zum Einstieg in die Renntechnik, Stabilitätsstufe 10
  • Athene: K1 Touringboot, Struer, schon etwas kippliger, leider in einem etwas bedauernswerten Zustand, Stabilitätsstufe 8
  • Circe: K1 Trainingsrennboot, Struer, noch kippliger und für mich nur ohne Sitz zu paddeln, Stabilitätsstufe 4-5
  • Jadeloup, Liberté: K1 Rennboote, Struer Razor, Stabilitätsstufe 3, bei mir hieß das Wriggen bis zur Sechser-Brücke und zurück
  • Poseidon: K1 Rennboot, Lettmann Hot Cat, Stabilitätsstufe 3-4, ohne Sitz und mit höchster Konzentration ungefähr 20 min fahrbar. Das reichte ungefähr zur gr. Malche und zurück
  • Klaus Heine: K2 Touringboot, Struer Tirana, sehr kippstabil, geeignet für den Einstieg
  • Castor und Pollux, Remus und Romolus, Beleopontes: K2 Trainingsrennboote, Struer Makker, schon recht kipplig, aber mit guter Stütztechnik und der richtigen Paddelpartnerin kommt man auch mit diesem Boot kenterfrei über den See.

Stellt sich die Frage, warum eigentlich Paddeln in Touring- oder Rennbooten? In einem Renn- oder Touringboot kann man nach meiner Erfahrung besser die Körperrotation und den steilen Paddeleinsatz trainieren, als in einem Seekajak. Es bietet mehr Freiheit und Dynamik in den Bewegungen. Auch werden durch die ganzheitlichere Renntechnik mehr und auch andere Muskeln trainiert. Es ist ein gutes Kraft- und Konditionstraining, was zumindest im Sommer den Gang ins Fitnessstudio ersetzt. Und nicht zuletzt macht es Spaß, sich an einem warmen Sommerabend spontan ein leichtes Boot zu schnappen und damit mal schnell quer über den See zu paddeln.

Alle Boote, bis auf Poseidon sind über 20 Jahre alt und entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Für die Einsteiger in die Renntechnik und den Marathonsport fehlen im Verein leider geeignete Boote und so wäre es schön, wenn es mehr etwas kippstabilere Touring-Boote wie Athene gäbe.

Daniel

 

"Stabilitäts"stufen: http://www.kajakinfo.dk/Overblik-over-100-kajakker

Renntechnik: http://sportfak.uni-leipzig.de/~fg-wasserfahrsport/dkv/html/leitbild.html