Berliner Kanu-Halbmarathon (21 km) in Zeuthen

Am Sonntag, 30. Juni 2013 fand in Zeuthen zum ersten Mal der Berliner Kanu-Halbmarathon statt. Die Jahre davor lief die Veran­staltung immer als Wertungsfahrt mit derselben Streckenlänge. Ich hatte beschlossen - mit ein biss­chen Zurede durch einen Vereins­kameraden - zum ersten Mal daran teilzunehmen. Unser Verein hat fünf Kanut/innen ins Rennen ge­schickt, außer mir noch Daniel, der die Veran­staltung für den TKV organisiert hat, dann noch Gerti, Michael und Kai-Uwe. Auch für Gerti und Kai-Uwe war es die erste Veranstaltung dieser Art.
Recht früh, um 7.30 Uhr war das Treffen im Bootshaus zum Verladen der Boote angesagt. Wir kamen pünktlich los und waren bereits vor 9.00 Uhr beim ausrichtenden Sportverein Akademie der Wissenschaften e.V. in Zeuthen angekommen. Zugelassen waren alle kanusporttypischen Boote, also Kajaks, Kanadier, Outrigger und Stand-up Paddeln. Letztere waren allerdings überhaupt nicht vertreten. Als ich dann die ankommenden Sportler mit ihren Booten sah, war mir allerdings klar, warum so wenige Wanderpaddler/innen teilnahmen. Denn ein Gutteil der Teilnehmer bestand aus durchtrainierten Schnellpaddlern, außerdem war es erstaunlich, dass noch zwei Wildwasserabfahrtskanuten mit ihren für mich wie Urzeitreptilien anmutenden, merkwürdig geformten Booten dabei waren. Insgesamt waren es nur 30 Teilnehmer/innen, recht wenig, wie ich fand. Allein der TKV stellte somit bereits 20% des Teilnehmerfeldes.
Pünktlich um 10.30 Uhr fiel der Startschuss, und wir paddelten alle die Dahme hoch Richtung Schmöckwitz und Große Krampe. Das Wetter war fast ideal zum Kanufahren, nicht zu heiß und bewölkt, Regen war nicht vorhergesagt, allerdings hatten wir leider die meiste Zeit fürchterlichen Gegenwind mit Böen bis zu 6 Bft. Am nördlichsten Punkt der Großen Krampe war die Wendestelle mit der zu umfahrenden Boje, an der auch kontrolliert wurde, damit ja niemand schummelt. Dann ging es die Große Krampe wieder zurück, um dann links in den Seddinsee zu fahren und von da aus in den Oder-Spree-Kanal einzubiegen. Danach ging es rechts ab in den Krossinsee, um dann Rauch­fangswerder zu umrunden und wieder am Startpunkt in Zeuthen ins Ziel zu laufen. Ich hatte mir als untrainierte Wanderpaddlerin kein besonderes Ziel gesetzt, wußte aber, dass ich angesichts der Zeitvorgabe von 3,5 Stunden würde kämpfen müssen, um überhaupt im Zeitrahmen zu bleiben. Umso größer war dann die Überraschung am Ziel, dass ich mit meinen lahmen 3:22 Stunden den 1. Platz unter den Damen-Einern gemacht hatte und sogar ganz unvermutet den Pokal gewonnen hatte. Es hatten ohnehin nur zwei Damen-Einer teilgenommen, nämlich Gerti und ich. Ich bin der Meinung, dass Gerti den Pokal viel eher verdient hat, da sie als schnelle Seniorin nur 2 Minuten nach mir eintraf! Michael ging als Vierter ins Ziel mit einer Super-Zeit von 1:56:32, Daniel ist auch sehr schnelle 2:05:31 gepaddelt, Kai-Uwe hat seine Traumzielmarke von 2:30 erreicht. Das schnellste Boot, ein Herren-(Renn-)Zweier, ging mit 1:46 ins Ziel und einer der Wildwasserabfahrtskanuten war sogar schneller als Michael. Mein Resümee: eine interessante Erfahrung; und ich bin stolz, das für mich recht hohe Tempo über diese lange Strecke durchgehalten zu haben. Die nächsten Halbmarathons werden jedoch wieder ohne mich stattfinden.