Spreefahrt von Fürstenwalde nach Erkner

(26.11. - 28.11.99)

Am Freitag, den 26.11.99 war ich mit Doris und Ingrid am Vereinshaus um 14 Uhr verabredet. Ich kam von der Arbeit gehetzt, die letzten Meter habe ich noch ein Taxi von C&A genommen. Als ich eintraf, hatten die beiden ihren Zweier und für mich die "Dahme" auf dem Dach bereits verzurrt. Toller Service, ich brauchte nur noch einsteigen. Sepp haben wir auch am Vereinshaus getroffen.

Außen um Berlin herum sind wir nach 2(?)-stündiger Fahrt in Fürstenwalde angekommen. Sa genau weiß ich das nicht, weil ich 1. nicht so genau auf die Uhrzeit geachtet habe und 2. eingenickt war. Wir haben unsere Boote abgeladen und zu den anderen Booten gelegt. Es waren schon reichlich Boote vor Ort, aber keine Menschenseele. Wir machten uns auf den Weg nach Erkner zur Schule am Rund. Wir inspizierten unser Klassenzimmer. Tische und Stühle mussten auf den Flur, schließlich sollten laut Plan 14 Personen in dem Raum untergebracht werden. Da wir die ersten waren, suchten wir uns die beste Ecke aus. Als die anderen Leute eintrafen, stellten diese erst mal eine Tischreihe zusammen (die trennte auch sogleich die Schlaflager) und stellten eine Buddel auf den Tisch. 17 Uhr war für mich noch zu früh am Tage. Ich braucht erst mal was Handfestes. Da wir nicht wussten wann Sepp und Katrin eintreffen, beschlossen wir Essen zu gehen (bzw. viel mehr zu fahren). Wir sind nicht nach Erkner, sondern nach Woltersdorf gefahren. Die Landstraße war sehr einsam gelegen und dunkel. Irgendwann kamen wir an einem Restaurant an. Die Türklinke schon in der Hand, kehrten wir doch noch mal zurück zum Auto und beschlossen, noch Einkaufen zu fahren. Wir brauchten ja noch Essen + Trinken für die Paddeltour und für Zwischendurch. Also ab ins Auto und auf zum Supermarkt. Wir sind in dem Nest ganz schön rumgekurvt, bis wir auf einem Supermarkt gestoßen sind. Dieser hatte sogar noch offen. Nach dem Einkauf sind wir zurück zum Restaurant und haben es uns gemütlich gemacht. Mit vollem Magen ging es zurück zur Schule. Katrin und Sepp sind dann auch eingetroffen. Um 22 Uhr war Lagebesprechung und dann war auch schon Schlafenszeit, jedenfalls für mich.

Am Samstag war um 11 Uhr der Start angesetzt. Eigentlich hätten man ja ausschlafen können, aber schon um 7 Uhr knipste doch einer das Licht an, und zwar gleich alle Schalter, einer hat wohl nicht ausgereicht. Zum Frühstück hatte ich nichts mit. An der langen Tafel, die quer durch das Zimmer ging, setzten wir uns nieder. Katrin holte Brötchen. Ich dachte, dass es Frühstück vor Ort gibt, die anderen haben mich bestens mitverpflegt. Auch wenn ich an das Frühstück zum Selbermitbringen gedacht hätte, mein Rucksack war so voll, mehr hätte ich sowieso nicht tragen können.

Nach dem Frühstück packten wir unsere Paddelsachen zusammen. Ich warf noch einen Blick auf Katrins Karte, damit ich wusste, wo es langgeht. Katrin, Sepp und ich fuhren in Katrins Auto zum Ruderverein. Doris + Ingrid haben ihr Auto in Erkner stehen lassen am Ankunftsort und sind bei den anderen mitgefahren, schließlich kannten sie einige Leute von den anderen Vereinen. Am Ruderverein sind Elke und Jens eingetroffen. Die Zweier mit Elke/Jens und Doris/Ingrid planten die Strecke ca. 41 km in einem Rutsch von Fürstenwalde bis Erkner zu paddeln.

Wir, also Katrin, Sepp und Manuela, fuhren in 2 Etappen. Aber erst einmal musste es endlich losgehen. Ich weiß gar nicht, was die anderen immer so lange brauchen, bis sie endlich im Boot sitzen. Als Neuling war für mich interessant, wie die Paddler so ausgerüstet waren (z.B. Teppich im Boot, Paddelpfötchen kannte ich auch nicht). Zum Glück hatten wir milde Temperaturen, meine Sommersandale mit Wollsocke und meine Fahrradhandschuhe reichten aus. Ich hatte an meinem Paddel Tropfringe angebracht. Endlich auf dem Wasser, konnte ich nicht abwarten, bis der offizielle Start gegeben wurde. Katrin sprach am Abend zuvor von über 100 Teilnehmern. Bei dem Gedränge am Steg fuhr ich schon lieber vor. Außerdem holten sie mich ja doch wieder ein. Es war ganz gut, dass ich einen Blick auf die Karte geworfen hatte aber man konnte sich hier auch ohne Karte nicht verpaddeln. Immer geradeaus bis zur Großen Tränke. Dort war der erste Halt direkt am Wehr. Einige sind das Wehr durchgefahren. Einer hat sich dabei das Steuer abgerissen. Viele haben umgetragen, da man sowieso aussteigen musste, um an die Glühwein und Bratwurststation zu kommen. Hinter der Großen Tränke wurde der Kanal schmaler und die Strömung stärker. Da machte es richtig Spaß. Viel zu schnell war man an der Ausstiegstelle. Auf dem Wasser hatte sich alles gut verteilt, nur beim Aussteigen gab's einen kleinen Stau. Man musste zusehen, dass man nicht von der Strömung abgetrieben wurde. Und dann kam ein 8er-Kanadier angerauscht, der mich erst mal abdrängte. Ich dachte, den lasse ich lieber vor, ehe ich noch baden gehe. Am Ufer lagen schon viele Boote. Ein netter Mansch packte meine Bootsspitze und zog mich an Land, sodass ich keine nassen Füße bekam. Katrin und Sepp mussten zurück nach Fürstenberg, da dort ihr Auto auf sie wartete. Ich fuhr mit von Hangelsberg eine Station mit der Bahn. ½ Stunde mussten wir auf den Zug warten.

In der Schule traf man die Vorbereitung für die Fete in der Turnhalle und das kalte Buffet im Nebengebäude. Als wir TKV'er alle zusammen zum Futtern gingen, wollte man uns wegen Überfüllung des kleinen Gebäudes nicht mehr reinlassen. Aber wir haben es dann doch noch ans Buffet geschafft. Es war eigentlich Fasching angesagt. Unsere Verkleidung beschränkte sich auf eine Kopfbedeckung, wir TKV'er waren mit Weihnachtsmützen ausgestattet, die Jens besorgt hatte. Die wenigsten hatten ein Faschingskostüm. Die Sporthalle war in zwei Hälften geteilt. Rechts vom Eingang ließ man sich nieder, links in der äußersten Ecke waren die zwei DJ's untergebracht, mit großer Tanzfläche. Stühle und Tische waren aus dem Schulgebäude mitzubringen. Die Möbel wurden farblich punktiert, damit dieselben ihr Klassenzimmer wiederfanden. An dieser Stelle muss ich Sepp lobend erwähnen (habe ich ihm versprochen). Doris und Ingrid hatten ihre Stühle nicht mitgebracht und schon Platz genommen. Nur fehlten ja zwei Stühle. Sepp, ganz Gentleman, holte diese aus dem Schulgebäude. War doch nett!!! Abends bei der Fete und beim Buffet ist mir erst aufgefallen, wie viele Kinder mitmischten. Es tanzten jung und alt. Die Musik war wie zu Omas Geburtstag, für jeden was dabei. Als von Queen "We will rock you" gespielt wurde, war erst mal Völkerwanderung auf der Tanzfläche. Auf die Knie und in alter Manier zwei mal auf den Boden und ein mal in die Hände geklatscht, richtig kultig. Am Schluss musste jeder sein Mobiliar wieder zurückschleppen. Hier ist Sepp wieder lobend zu erwähnen. Mit Tisch und zwei Stühlen (er passte kaum durch die Tür) machte er sich auf zum Klassenzimmer. Katrin und meinereiner hätten ihm ja was abgenommen, aber nein, es war doch nicht etwa sperrig oder unhandlich? "Ich schaff' das schon", was er ja auch bewiesen hat.

Nach dem Frühstück am Sonntag (ich musste mich wieder durchschnorren) ging es ans Putzen der Schule. Am Sonntag brauchten die Zweier nicht mehr paddeln. Doris und Ingrid wollten sich in Fürstenberg noch umsehen. Welch ein Glück für die Einer-Fahrer. So konnten wir Katrins Auto in Erkner am Kanuclub, wo unsere Ausstiegsstelle sein sollte, abstellen. Ingrid und Doris nahmen uns (Katrin, Sepp und Manuela) mit nach Hangelsberg, welches auf ihrem Weg lag. Elke und Jens hatten wir bereits am Parkplatz der Schule verabschiedet. Ingrid und Doris waren so nett, sie sind bis an die Einsatzstelle unserer Boote mitgekommen; haben gewartet bis wir startklar waren. Sie haben auch aufgepasst, dass ja kein Sack mit eventuell wichtigen Papieren und Autoschlüsseln an Land vergessen wird. Zu guter Letzt haben sie uns vom Land ins Wasser gestupst. So blieben auch diesmal unsere Füße trocken. Das fand ich große Klasse. Abfahrt im Boot war so gegen 11 Uhr. Wir verabredeten uns um 15 Uhr an der Ausstiegsstelle im Paddelclub in Erkner. Nun kam der schönste Streckenteil, von Hangelsberg bis Spreeau. Durch die Fließgeschwindigkeit konnte man sich richtig in die Kurven legen. Am Ufer hatten sich Enten im schwimmenden Gras versteckt. Dort waren sie nicht zu sehen. Kaum war man auf 10 m heran, stoben sie wie wild davon. Um diese Jahreszeit haben sie vielleicht nicht mit Paddlern gerechnet, jedenfalls nicht mit so vielen. Ein Erpel setzte sich immer wieder vor mein Boot, in gebührendem Abstand. Durch die Strömung kam ich schnell heran. Beim sechsten mal wurde es ihm doch zuviel und er entschwebte in die Lüfte. Bald war sein Bürzel nicht mehr zu sehen. Ganz anders sind unsere Enten im Tegeler Fließ. Die muss man ja schon fast mit dem Paddel zur Seite bitten.

Einer Schwanenfamilie bin ich auch begegnet. Papa-Schwan schwamm seiner Familie etwas voraus und kam bedrohlich auf mich zu. Da kam von hinten ein rettender Zweier. Durch deren Geschwindigkeit hat es sich der Papa-Schwan doch anders überlegt und ist zurückgewichen. Unter einer Straßenbrücke, an der gebaut wurde, hindurch begann dahinter wieder die Zivilisation. Direkt bis zum Ufer eingezäunt war linker Hand eine Pferdekoppel und rechter Hand eine Kuhweide. An der Kuhweide hatten sie an einer Stelle den Zaun eingespart. Da standen die Viecher bis zum Bauch im Wasser. Damit ich den Ausstieg nicht verpasse, habe ich auf Katrin und Sepp gewartet. Zum Ende des Kanals wurde das Ufer durch Bretter befestigt. Das erinnerte mich an die Spreewaldtour in Lübbenau. Wir mussten nun nur noch den Dämeritzsee überqueren und waren dann an der Ausstiegsstelle. Hier empfing uns ein ganzer Schwarm Möwen. Katrin war sich gar nicht so sicher, ob wir richtig sind, da sich so viel verändert hatte. Wie geplant landeten wir um 15 Uhr. Zu guter Letzt mussten wir die Boote noch über einen Zaun heben. Ingrid und Doris kamen auch schon angefahren. Sie halfen uns beim Rüberheben. Dann wurden die Boote wieder auf den Autos verstaut und ab ging es nach Hause.

Manuela H.