Winterpaddeln als Neueinsteiger
Text: Claudia
Fotos: Claudia und Michael
Nachdem es im letzten Sommer mit dem Eintritt in den TKV geklappt hat, erfreue ich mich an regelmäßigen Paddeleinheiten. Auch nach Ende der offiziellen Saison bieten sich noch einige Gelegenheiten für Touren bei schönem, warmen Wetter. Aber dann wird es unaufhaltsam doch immer kälter ... und jetzt? Wäre das nicht schade, jetzt aufzuhören? Aber ich bin so unsicher ... was braucht man denn da überhaupt alles? Neopren, Trockenanzug, Paddelpfötchen – da muss man doch erst einmal durchsehen! Was ist wofür und vor allen Dingen jetzt ein absolutes Muss? Kann ich mir das überhaupt zutrauen? Fragen über Fragen ...
Das erste Paddeln bei für mich wirklich kaltem Wetter zählt noch gar nicht als „Winterpaddeln“, sondern als „Adventspaddeln“. Aber für mich ist das der Einstieg. Kurz vorher lasse ich mich noch einmal von Ralf beraten, sowohl kleidungstechnisch als auch generell. Er macht mir Mut, das auszuprobieren! Also jetzt noch schnell ein Abstecher zum Kanu-Shop und mit den wichtigsten, noch fehlenden Utensilien eingedeckt!
Das Adventspaddeln hat den Kanuclub Heiligensee zum Ziel. Aus lauter Panik, zu langsam für die anderen zu sein („Das sind doch alles Profis!“), starte ich mit meinem Mann Michael 45 Minuten eher. Und was soll ich sagen, es ist wunderschön. Tatsächlich ist ein Hauch Schnee gefallen und hat alles eingepudert. Und diese Ruhe auf dem See – das ist ja mit dem Sommer gar nicht zu vergleichen. Unser Vorsprung schmilzt dahin, aber langsamer als befürchtet. Am Ende kommen wir sogar alle gleichzeitig am TKV wieder an.
Das erste richtige Winterpaddeln („Winterpaddeln #1“) hat wieder den Kanuclub Heiligensee zum Ziel. Diesmal traue ich mich auch, gemeinsam mit allen zu starten. Und das lohnt sich! Von Kerstin bekomme ich nochmal Tipps zur Paddeltechnik. Offensichtlich ist das alles noch lange nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Dank der Hinweise kann ich auch gleich besser mithalten. Aber am Ende ... da bin ich dann doch ziemlich geschlaucht, das muss ich zugeben. Noch ein Grund mehr, öfter zu paddeln und dranzubleiben!
„Winterpaddeln #2“ soll nach Plötzensee führen. Und es ist Regen angesagt. Eigentlich habe ich so gar keine Lust ... aber ich habe mich angekündigt mit der Option, abkürzen zu wollen, und zumindest eine Mitpaddlerin verlässt sich jetzt darauf. Da kann ich wohl nicht kneifen. Also erstmal hin zum TKV und wenn man schon mal da ist, dann wird sich freilich auch ins Boot gesetzt. Tatsächlich ist es etwas feucht von oben, aber nicht so schlimm wie erwartet, und vor allem erstaunlich mild. Wie geplant kürzen wir zu dritt ab und drehen einfach eine Runde ums „Gartenfeld“. Wie gemütlich! Zurück über den Tegeler See – wir trauen uns direkt mittendrüber, denn es ist ganz ruhig. Später übrigens nicht mehr, wie wir von den Nichtabkürzern erfahren. Also alles richtig gemacht! 😊 Die Stimmung auf dem See ist ganz zauberhaft, Tegel taucht verschwommen hinter dem Nebelvorhang hervor – wie fantastisch ist das denn!?!
„Winterpaddeln #3“ ist mit Ziel Stößensee über Schleuse Spandau und Klein-Venedig angesetzt. Leider kann ich nicht teilnehmen, das Wochenende ist anderweitig belegt. Schade eigentlich ... Insgesamt bin ich froh, nicht vor der kalten Saison gekniffen zu haben. Das ist doch eine besondere Erfahrung gewesen und wird im nächsten Winter ganz sicher wiederholt. Vielen Dank an alle, die mich dabei unterstützt haben! Aber jetzt freue ich mich auch darauf, bald wieder mit weniger Aufwand paddeln gehen zu können und beim Booteputzen keine kalten Hände mehr zu bekommen, während das Wasser am Boot gefriert ...