Die Elbe – Von Schmilka nach Hamburg in 7 Tagen

Fähre SchmilkaAls Kai-Uwe an einem Mittwoch an seinem Boot bastelte, war es doch faszinierend wo hin sich das Gespräch entwickelte. Er hatte klare Pläne die Elbe zu fahren und die dafür notwendige Logistik bzw. Shuttle bereits mit Jeannette geklärt. So war ich doch gleich fasziniert von der Idee mitzufahren und auch Jeannette war es sichtlich angenehmer, als ihn dort allein fahren zu lassen.
So klärte sich am nächsten Tag die Urlaubsfrage recht schnell und dann gingen die Vorbereitungen in die Details, viel Zeit blieb ja nicht mehr. Das Kartenmaterial war eher dürftig, zumindest vom oberen Elbverlauf. So ist das Kartenmaterial im Jübermann ab Burg bei Elbe Kilometer 351 im TA 6 und später dann im TA 1 verfügbar. So folgte dann noch schnell der Kauf von „Die Elbe – Vom Riesengebirge bis Cuxhaven“ von Martin Schulz, wo zumindest Karten enthalten waren mit den so wichtigen Informationen über die Gierfähren.
Am 16.08.2013 war dann das Auto gepackt und die Boote waren verladen und es ging zu viert (Jeannette mit Wanderfreundin, Kai-Uwe und Aron) Richtung Schmilka. Die erste Nacht war in einer Wanderhütte geplant, recht weit ab von der Elbe, aber idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Der herrliche Ausblick war in der Dunkelheit jedoch nur zu erahnen. Es wartete auf uns noch eine herrliche Brotzeit in gemütlicher Atmosphäre.

Tag 1 – Schmilka – Meißen (Elbe Km 4 – 82)

Kajak Elbe Festung KönigsteinFürs Frühstück waren wir zu früh auf den Beinen, schnell noch einmal die Aussicht bestaunen und dann auf nach Schmilka. Auf dem Weg dorthin hatten wir so unser persönlich morgendliches Erlebnis mit einem örtlichen Bäcker bzw. der Verkaufschefin. Es ist ja schon fast unverschämt vom Kunden noch vor eigentlicher Öffnungszeit Brötchen zu verlangen, diese gab es dann zumindest wiederwillig, aber die Taste für den Kaffee am Automaten war wohl noch blockiert. So gab es den Kaffee noch an einer Tankstelle und dann ging es endlich zur Elbe.
An der Fähre Schmilka angekommen waren wir erstmals fasziniert von der Strömung der Elbe und suchten dann nach der so gut als Rampe beschriebenen Einsetzmöglichkeit. Kajak Elbe Schloss PillnitzWir suchten vergeblich, scheinbar ist diese dem letzten Elbehochwasser zum Opfer gefallen. Wir schauten uns um, fanden eine Möglichkeit die zwar nicht perfekt war, aber zumindest einen sicheren Einstieg ermöglichen sollte. So trafen wir dann die entsprechenden Vorbereitungen und packten die Boote. Beim Rückwärtsausparken bergauf packten wir dann noch schnell alle mit an und dann ab in die Boote.
Nun ging es endlich los, um 08:30 Uhr saßen wir in den Booten und waren fasziniert von der Leichtigkeit des Fahrens bei der Strömung und der Landschaft hier im Elbsandsteingebirge gepaart von dem Respekt vor dem was noch vor uns lag. Wir passierten Bad Schandau welches wesentlich bessere Einsetzmöglichkeiten bietet, fuhren vorbei an Königstein und machten das erste Mal Bekanntschaft mit einer Gierfähre in Rathen, welche uns zum Warten zwang. In Pirna machten wir zur Mittagszeit Station bei den Ruderern und fuhren dann weiter. So langsam nahm der Verkehr speziell mit Schaufelraddampfern zu, ein Banner an einem erklärte auch warum, es fand an diesem Tag die Dampferparade in Dresden statt. Wir passierten das Schloss Pillnitz.
Kajak Elbe DresdenDas Flusskreuzfahrtschiff „August der Starke“ kam uns entgegen und war sehr imposant, die Anzahl der Schaufelraddampfer erhöhte sich, klar wir waren ja fast in Dresden. Hier hatten wir dann nochmals eine Begegnung der anderen Art mit dem „August des Starken“, wozu gibt es Signalzeichen wenn man sie nicht anwendet? Das dann eingeleitete Wendemanöver lies ein Pärchen, was auf einem Deichvorsprung genüsslich saß, mit nasser Hose auf springen. Wir blieben lieber im Respektsabstand bei dem nur rückwärts weiter fahrenden Riesen.
Weiter ging es an Radebeul und Coswig entlang nach Meißen. Bei Elbe Km 81,7 waren wir bei unserem heutigen Tagesziel der SG Kanu Meißen angekommen. Aus unserer Hoffnung möglichst nicht die Zelte aufbauen zu müssen wurde schon am ersten Abend nichts, das Bootshaus hatte noch Schäden vom Elbehochwasser. Ansonsten waren wir hier sehr gut aufgehoben und die Altstadt war fußläufig zu erreichen.

Tag 2 Meißen – Prettin (Elbe Km 82 – 170)

Kajak Elbe MeißenNach der erholsamen Nacht und dem Abbau unserer Zelte ging es dann weiter die Elbe entlang, wir saßen um 08:00 Uhr wieder in unseren Booten. Leider änderte sich das Landschaftsbild nun und war nicht mehr so wunderschön wie im ersten Abschnitt. So passierten wir die Kilometermarke 100 mit großer Freude und fuhren an Riesa vorbei. Bei Km 127 bogen wir in den Hafen vom Mühlberg ein und gingen hier an Land. Die Mittagsrast kam gerade recht und war sehr erholsam. Weiter ging es dann auf der Elbe an Torgau vorbei bis nach Prettin wo wir bei den WWF Prettin Station machten. Hier fand über die letzten 3 Tage das jährliche Sommerfest statt, die Stimmung war dem entsprechend. Wir bekamen hier noch die letzten Reste vom Essen und waren froh darum. Wir bauten diesmal unsere Zelte oben auf dem Deich mit herrlichem Ausblick auf Elbe und die Mondnacht.

Tag 3 Prettin – Roßlau (Dessau) (Elbe Km 170 – 259)

Die Aussicht war auch am Morgen wunderschön und die gemütliche Sitzgruppe wollten wir eigentlich beim Frühstück nicht verlassen, aber es gab ja noch was zu tun. Dann also wieder in die Boote und weiter ging es. In Elster bei Km 200 machten wir dann Pause und gingen im Örtchen mit kurzen Wegen zum Bäcker, der Kaffee und Kuchen taten gut. Weiter ging es dann an der Lutherstadt Wittenberg, Coswig Anhalt, Vockerode entlang bis nach Roßlau. Hier hielten wir bei Km 259,1 bei den Wassersportfreunden Rodleben. Das Angebot, einen alten Bauwagen als Nachtquartier zu nutzen, nahmen wir dankend an. Das war unsere einzige „Luxusherberge“ mit richtigen Betten und elektrischem Strom für die Akkus.

Tag 4 Roßlau (Dessau) – Magdeburg (Elbe Km 259 – 323)

Die Nacht war sehr erholsam und der Regen prasselte auf das Dach des Bauwagens. So war die Ausrüstung schnell zusammen gepackt. Die Gemütlichkeit des Bauwagens verhinderte jedoch ein früheres Aufbrechen. So saßen wir wieder kurz vor acht in den Booten. Anfänglich ging es noch wie gewohnt, aber das änderte sich nach einigen Kilometern. Hatten wir doch bisher bestes Paddelwetter so blies uns nun ein anständiger Wind entgegen der über den Tag weiter zunahm. Landschaftliche Abwechslung und Möglichkeiten zur Einkehr waren nicht mehr gegeben und somit unsere Stimmung auf einem Tiefpunkt angekommen, nur der Wind hatte Spaß daran und blies uns stetig mit 4-5 Bft. entgegen und hob die Strömungsunterstützung komplett auf. Bei Elbe Km 290,5 mündete die Saale in die Elbe. Hier hatten wir dann so richtig zu tun, der Wind baute nun noch eine anständige Welle auf, wir passierten Barby und hofften wieder vergeblich auf Kaffee. Das Anlanden an einem Campingplatz mit großen Schildern u.a. Kaffeetasse war von wenig Erfolg gekrönt, der Imbisswagen öffnete erst um 18:30 Uhr. Also kämpften wir weiter gegen den Wind und bogen dann komplett entkräftet bei Elbe Km 323 in Magdeburg in die Alte Elbe ein. Beim KC Börde war ein Kinder- und Jugendlager aufgeschlagen, so fuhren wir doch rüber zu gegenüberliegenden Seite. Wir stiegen jedoch nicht aus den Booten bevor unsere Übernachtungsmöglichkeit geklärt war, dieses übernahmen 2 zufällig bei den Ruderern gewesenen Gästen. Wir durften bei den Seglern nächtigen, leider nur im Zelt möglich. Die Kraft war zwar nicht mehr da aber irgendwie ging es dann doch. Nach dem Duschen war doch noch der Zwang nach etwas essbaren da, die Beschreibung klang gut und einfach zu finden. Leider wurde es dann doch eine nächtliche Odyssee durch Magdeburg und passte zu diesem Tag.

Tag 5 Magdeburg – Arneburg (Elbe Km 323 – 404)

Kajak Elbe Arneburg im MondscheinWieder bei vollen Kräften und guten Mutes begannen wir unser Lager abzubrechen, die Zelte waren nun doch schon feucht von der Nacht, es wird wohl Herbst. Nachdem wir aus der Alten Elbe raus gefahren und wieder in die Elbe eingebogen waren, fuhren wir hier nun mit richtigem Speed weiter. Es schien uns so richtig aus Magdeburg heraus zu spülen. Hier war ich froh, dieses Teilstück ausgeruht angehen zu können, Konzentration war komplett da und auch die Beine für die gelegentlichen Balance Akte waren fit. Es lief deutlich besser als noch gestern, wir hatten wieder bestes Paddelwetter. Der Wind von vorne war jetzt nur noch Fahrtwind. In Rogätz bei Elbe Km 350 machten wir Pause, hier an der Fähre (erste frei fahrende) gab es einen Imbiss Wagen und wir nutzten sofort die Gelegenheit. Um 11:30 Uhr waren wir wohl die ersten Mittagsgäste und die Bedienung war locker und zuvor kommend. Es gab hier Thüringer Rostbratwurst, Käsekuchen und natürlich Kaffee. Als Wegzehrung gab es dann noch belegte Brötchen. Hier trafen wir auch Radfahrer die die Tour eben über den Elberadweg fuhren. Der Imbissbesitzer verabschiedete uns mit dem netten Spruch „Könnt ja auf der Rücktour wieder anhalten“ was wir schmunzelnd zur Kenntnis nahmen und wieder weiter fuhren. Wir kamen nach Tangermünde und versuchten herauszufinden wie die Einkaufsmöglichkeiten hier sind. In dieser kurzen Zeit passierten 3 Schubverbände und ein Personenschiff die Elbe. In Verbindung mit der riesigen Spundwand der Stadt ließ uns das unsere Boote ganz schön tanzen. Da das Einkaufen in der City zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde ging es weiter. In Arneburg fuhren wir dann in den Yachthafen und machten hier Station, leider wieder im Zelt. Die Stadt ist fußläufig zu erreichen und recht übersichtlich und gemütlich. Leider verhinderten die Mücken noch das gemütliche Klönen am Abend, so zogen wir uns in unsere Zelte zurück.

Tag 6 – Arneburg – Lenzen (Elbe Km 404 – 485)

Mit dem Auflösen unseres Nachtlagers hatten wir nun richtig gut Übung und es ging recht gut von der Hand. So ging es weiter, bei Elbe Km 423 fliest die Havel in die Elbe, leider ist von Havelberg nichts zu sehen, eher unspektakulär (von der Havelseite genial siehe Dom zu Dom). Wir fuhren in den Hafen von Wittenberge und legten hier an um beim Fährmann einzukehren. Beim Ablegen beobachteten wir die Vorbereitungen im Hafen hier wurden Leitern versenkt und auf die Nachfrage kam Klarheit. Hier findet am Wochenende das traditionelle Elbeschwimmen statt, na viel Spaß besonders beim heraus kommen, Dusche ist Pflicht.
Weiter ging es bis wir bei Elbe Km 485 in den Hafen von Lenzen einfuhren, na klar die Fähre stört mal wieder und fährt genau bei unserer Ankunft. Hier im Hafen gibt es ein schwimmendes Restaurant, leider war der Hafenmeister kurz vor unserer Ankunft abgefahren. Zelte aufbauen war kein Problem, lediglich der Schlüssel für die Dusche ließ auf sich warten.

Tag 7 Lenzen – Geesthacht (Elbe Km 485 – 585)

Nach einer guten Nacht und morgendlichen weiten Wegen (Zugang zu den Duschen über den Turm) saßen wir schon wieder vor acht in den Booten. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen wieder eine kleine Begegnung mit der dortigen Fähre aber danach ging es weiter auf der Elbe mit dem Ziel so dicht wie möglich an die Schleuse Geesthacht heran zu fahren.
Kajak Elbe Pause bei Elbe Km 500Es lief außerordentlich gut und bei Elbe Km 500 an einer wunderschönen Stelle machten wir unseren ersten Stopp. In Neu Darchau bei Elbe Km 536 lud ein adäquates Restaurant zum Aufenthalt ein. Das Göpelhaus lag ein paar Schritte vom Ufer der Elbe ab und wir genossen hier einen hervorragenden Mittagstisch gefolgt von selbstgemachtem Kuchen.
So gestärkt nahmen wir die nächsten Kilometer in Angriff und waren uns sicher, das mindestens 90 heute stehen müssen (hatten wir diese Marke die Tage zuvor doch immer knapp verpasst).
Bei Elbe Km 569,5 in Lauenburg zweigt zur rechten der Elbe-Lübeck-Kanal ab und bei Elbe Km 573 zur linken der Elbe Seitenkanal. Aus diesem kam auch ein Schubverband mit zügiger Geschwindigkeit auf die Elbe eingebogen und fuhr weiter nach Hamburg. Ab hier nahm der Großschiffsverkehr stark zu.
In der Zwischenzeit hatten wir unser Tagesziel revidiert und auf die 100 aufgebessert, waren es doch „nur“ noch 10 Km. So fuhren wir in einen wunderschönen Sonnenuntergang Geestacht entgegen. Bei der Einfahrt Richtung Schleuse / Hafen Geestacht kamen uns 2 Schubverbände entgegen, der erste offensichtlich nicht beladen und lies uns richtig anständig auf seinen Wellen Tanzen. Zu spüren war das eine gewisse Grenze erreicht ist und die Beine gerne mal wieder vertreten werden durften. Eine kleine Ehrenrunde im Hafen nach einer geeigneten Ausstiegsmöglichkeit war nicht so von Erfolg gekrönt. Alle Steganlagen waren mit Toren zum Land verschlossen, so blieb nur eine unbequeme Stelle am Kay zum Ausstieg wo die Beine erneut zeigten das es Zeit war, rausrollen wäre schöner gewesen. Nach dem wir nun draußen waren musste diese dann natürlich auch noch mit unseren schweren Booten geschehen. Mit etwas Mühe und letzter Kraft war auch das geschafft und wir waren begeistert von unserem ersten 100er, waren wir doch bei Elbe Km 585.
Kajak Elbe Dem Sonnenuntergang und Geesthacht entgegenBei unserer kleinen Hafenrundfahrt konnten wir hinter der Fußgängerampel ein Restaurant sehen oder so etwas. Dorthin waren wir unterwegs auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit, denn unsere Zelte wollten wir nicht mehr aufbauen, da diese in der Zwischenzeit auch von innen nass waren, Zeit zum Trocknen blieb ja nicht wirklich. Wir staunten nicht schlecht als das Restaurant sich als „Hotel zur Post“ entpuppte. Wir schauten uns nur an und waren uns sicher das dies das war was wir suchten.
Kurz nachdem wir das Hotel betreten hatten und wir uns noch orientierten stand der Inhaber neben uns, ein älterer Herr der offensichtlich das gesetzliche Rentenalter schon überschritten hatte aber sein Hotel weiter führte. Von Ihm wurden wir gemustert von oben bis unten, standen wir doch ohne Gepäck dar. (schließlich kann man sich ja seine Gäste aussuchen) Als Kai dann nach einem Doppelzimmer fragte war die Verwunderung noch größer. Nach kurzem Gespräch und Erklärung wie wir unterwegs waren schickte er uns unsere Sachen holen und wir bekamen die Zusage für ein Zimmer. Also wieder zurück zu den Booten, die auf dem Trockenen hinter einer Hecke im Hafen lagen, die zwei Packsäcke für die Nacht herausgeholt und zurück zum Hotel.
Der Inhaber führte uns in den ersten Stock und schloss das Zimmer auf, wir betraten das Wohnzimmer im 30er Jahre Look, das modernste war der Röhrenfernseher, zur linken abgehend ein Schlafzimmer mit 2 Einzelbetten und daneben das Badezimmer und zurück im Wohnzimmer für den Fall der Fälle noch ein Schlafzimmer zur anderen Seite des Wohnzimmers mit einem Doppelbett. Der Preis hierfür war kaum zu glauben und wir waren froh von der Ausschicht in einem richtigen Bett zu schlafen und am Morgen ohne großen Aufwand abfahrtsbereit zu sein. Das Frühstück haben wir zu 07:45 Uhr vereinbart und auf die Frage wo wir hier noch was zu essen bekommen, kam der „Feuervogel“ welcher bis 22:00 Uhr offen haben sollte. Da bis dahin nur noch eine halbe Stunde verblieb, wurde kurzerhand das Abendprogramm umgestellt mit direktem Weg zu diesem Restaurant. Das Feuervogel Gericht war köstlich und sehr reichhaltig.

Tag 8 Geestacht – Hamburg (Elbe KM 585 – 614)

Da nicht viel zu packen war, waren wir recht früh beim Frühstück und bekamen auch gleich einen netten Hinweis darauf „Sie sind 5 Minuten zu früh…“. Aber das war uns so was von egal, wir erfreuten uns auf das reichhaltige Frühstück sogar mit Frühstücksei. Leider lag bei mir noch der Feuervogel des Vorabends im Magen, aber das Butterbrotpapier von Inhaber kam wie gerufen.
Mit etwas mulmigem Gefühl ging es zum Hafen, waren unsere Boote doch nie so weit entfernt von uns. Die Boote lagen wie wir sie verlassen hatten, das Gepäck war schnell verstaut und die Boote leichter zu Wasser gelassen als gestern noch raus gehievt. Auch das Einsteigen ging wieder sehr leicht mit ausgeruhten Beinen. Also dann raus aus dem Hafen zur Schleuse.
Hier fuhren schon 2 Schubverbände mit sehr langsamer Fahrt um nicht festmachen zu müssen, ein weiterer lag in erster Warteposition vor der Schleuse. Wir fuhren bis nach vorne, kreuzten und legten an der Steganlage an. Diese ist ganz vorn für Kajaks mit einer idealen Höhe zum Ausstieg erstellt.
Um 08:06 Uhr ging das Schleusentor auf und 4 Schubverbände fuhren nach einander raus. Viel Zeit verstrich nicht nach dem letzten ausfahrenden da fuhr der erste wartende ein, die beiden anderen folgten. Die hinter uns liegende Yacht legte vom Steg ab um sich etwas Richtung Mitte zum Zeigen zu bewegen, wir folgten dem Vorbild und dann wurden wir auch aufgerufen. So lagen wir 3 kleine dann auf dem vierten Platz eines Großen.
Um 08:30 Uhr schloss sich hinter uns das Schleusentor, waren wir doch genau vor 7 Tagen in Schmilka gestartet, verließen wir nun die Oberelbe und kamen auf den Gezeiten beeinflussten Unterelbe Bereich. Die Schleusung verlief wenig spektakulär und auch die Ausfahrt der Schubverbände ging dank der vor uns liegenden Yacht ohne größeren Turbulenzen von statten.
Dank des ablaufenden Wassers hatte sich an den Strömungsverhältnissen nicht viel geändert. Wir kamen ganz gut voran, jedoch war etwas die Luft raus. Hatten wir doch gestern den Kick von unserer 104 km Tagesrekord-Etappe, erschienen heute die noch restlichen 30 Km eher als lästige Pflichtaufgabe. Zudem half das Schleusen nicht wirklich, um in den Rhythmus zu kommen.
So gegen 10:00 Uhr konnten wir bei Elbe Km 598 an der parallel verlaufenden Straße das Ortseingangsschild von Hamburg sehen, wir waren hier am Hafen Zollenspieker. Der Verkehr auf der Elbe hat stark zugenommen, nicht nur die Großen sind verstärkt unterwegs auch die kleineren mit Motor mit hohem Tempo und recht rücksichtslos. So wurde die volle Aufmerksamkeit von uns gefordert. Bei Elbe Km 609 folgt die Teilung in Norder- und Süderelbe. Wir hatten uns für die Süderelbe entschieden und fuhren dann bei Elbe Km 614 in Hamburg Harburg in den Hafen mit vielen Vereinen und beendeten unsere Tour beim Harburger KC.
Kajak Elbe Hamburg "endlich geschafft..."Die Boote ließen wir erst mal auf dem Bootssteg und gingen zur Inselklause. Hier gab es ja was zu Feiern und das mit einem Piccolo der „St. Pauli Perle“. Das Angebot vom frisch selbst geräucherten Fisch verschoben wir auf später wenn Jeannette auch dabei ist. So gingen wir zurück zum Steg und staunten nicht schlecht als der Hafen nun trocken war, gutes Timing.
So begannen wir die Boote auszuräumen und lotsten Jeannette zum Verein. Der Weg vom Schwimmsteg zum Ufer war immer über eine recht steile und lange Rampe zu bewältigen. Jeannette hatte uns dann auch gefunden, gratulierte zum Erreichten und überraschte mit einem Pokal mit der Aufschrift „Schmilka – Hamburg 17. -24-08-2013“ und auf der Rückseite „endlich geschafft!“.
Nachdem das Gepäck verstaut und unsere dreckigen Boote auf dem Dach verzurrt waren galt es noch den geräucherten Fisch zu probieren und die Rückreise anzutreten.