Ein paar Tage auf der Peene
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- Geschrieben von Edith K.
Eine Tour auf der Peene, einem Fluß in Mecklenburg- Vorpommern, das war der Wunsch von Elfriede aus München. Nichts leichter als das. Damit sich für sie die weite Anreise lohnt, waren wir zunächst am Oberen Uckersee bei Prenzlau. Nach drei Tagen mit schönen Touren auf und am See ging es weiter nach Demmin. Bei den gastfreundlichen Seglern mit Wasserwanderrastplatz bauten wir unsere Zelte auf, bummelten durch die Stadt, deren Zentrum am Ende des 2. Weltkrieges fast völlig zerstört wurde. Wir besichtigten die sehenswerte Backsteinkirche, das mittelalterliche Stadttor, die moderne Klappbrücke und ergänzten unsere Vorräte.
In Demmin treffen 3 Flüsse aufeinander. Die Peene, die Tollense, die man ab Neubrandenburg paddeln kann, und die Trebel die ab Triebsees gepaddelt wird. Diesen Standortvorteil nutzten wir erst mal für eine Tagestour auf der Tollense. Den am Samstag geplanten Peene-Start
vermieste uns Petrus gründlich. Es schüttete wie aus Kannen. Also schlafen, lesen und in einer kurzen Regenpause ein Kaffee aufsuchen. Am Sonntag hatte Petrus ein Einsehen, schnell wurden die Einer gepackt und los ging ́s. Es gibt an der Strecke mehrere Rastplätze mit Zeltwiese und Sanitärhäuschen.
In Loitz z.B. hat man den ehemaligen Bahnhof zur Gaststätte umgebaut und einen Wasserwander-Rastplatz mit Zeltmöglichkeit eingerichtet. Für Paddler gibt es sogar einen Schwimmsteg. Dort vergaß Peter beim "Fototermin" sein Boot anzubinden. Zum Glück war der Wind nicht schnell genug, das Paddel reichte als "Angel" gerade noch aus. Wir machten Mittagspause und paddelten weiter. Unser erstes Ziel war Alt Plestlin. Nach Anruf (Tel.Nr. hing aus) war schnell der Platzwart da, erledigte die Formalitäten und gab uns die Schlüssel für Toilette und Dusche. Kaum hatten wir aufgebaut, da ging ein Gewitter los mit Sturm und Regen, so dass wir um unsere Zelte fürchteten. Nach ca. einer halben Stunde war alles vorbei. Der nächste Tag begrüßte uns mit Wärme und Sonnenschein und wir paddelten weiter bis Gützkow. Wir finden ca. 2 km Swinow-aufwärts Aufnahme beim Kanu-Verein.
Am dritten Tag geht es weiter in Richtung Anklam. Die Strecke zieht sich, zumal der Wind wieder von vorn kommt und von Strömung sowieso nichts zu spüren ist. Endlich ist Anklam, die Stadt Otto Lilienthals (der erste Segelflieger) in Sicht. Dort gibt es einen neuen komfortablen Wasserwanderrastplatz, auf dem wir für eine Nacht bleiben. Am nächsten Tag fährt Peter mit dem Bus zurück nach Demmin um das Auto zu holen, während die Frauen einen Stadtbummel machen.
Auf der Peene ist man oft allein unterwegs. Begegnungen mit Motor- booten sind selten, auch Paddler sieht man nur hin und wieder. Wem das gefällt und wer auch ohne Strömung und ohne
Wellen paddeln mag, für den lohnt sich die Peene. Irgendwo zwischen Demmin und Jarmen meinte Elfriede: "Schön hier, irgendwie erinnert mich die Landschaft an das Donaudelta."
Für die Planung einer Tour in der Gegend ist der Wasserwanderatlas TA6 von Jübermann zu empfehlen. Im Internet landet man über dem Suchbegriff "Wasserwanderrastplätze Peene" u.a. bei www.flussinfo.net, erfährt wo man zelten kann und noch ein bisschen mehr.