Im Winter an die Elbe, Schmilka - Dresden - Meissen

Da uns auch der Winter nicht vom Paddeln abhält, ergab es sich an einem der Eispaddlertage, daß wir drei TKVler uns an der Winterelbefahrt mit neun Zugvögeln anschließen durften. So ging es am Freitagnachmittag, dem 27.02. mit voll gepackten PKWs und verladenen Kajaks los. Um 19.30 Uhr kamen Boote und Paddler wohlbehalten in Dresden an. Nachdem sich jeder ein Bett unter dem Dachfirst gesucht hatte, wurden wir alle mit Pasta und einer sehr leckeren Soße - fabriziert von Klaus - belohnt. Gemütlich ließ man zusammen bei einem Glas Sekt oder Wein den Tag ausklingen.

Der Samstagmorgen begann für die ersten Frühaufsteher bereits gegen 06.00 Uhr. Durch die dann einsetzende allgemeine Unruhe und dem Bewusstsein, dass eine Paddelstrecke von 45 km bewältigt werden muß, blieb keiner lange liegen. Nach kurzem Frühstück und anschließendem Aufklaren fuhren wir zunächst mit den Autos nach Schmilka, um dort die Boote im ‚reißenden' Fluß einzusetzen. Außer für Daniel war es für uns die erste Erfahrung auf einem Fließgewässer - gefühlte Wildwasserstufe 3 bis 4. Nach kurzer Eingewöhnungszeit für die Anfänger ging es relativ entspannt die Elbe flussabwärts. Trotz des eher trüben und relativ kühlen Wetters mit gelegentlichem sprühregnerischen Intermezzo paddelten wir vergnügt vor uns hin und genossen die Schönheiten des Elbsandsteingebirges oder unterhielten uns über wichtige und unwichtige Dinge, bis es an der Zeit war, eine Pause einzulegen.

Es wurde beschlossen, in dem kleinem und idyllischen Ort Rathen an Land zu gehen, um sich für den kommenden Rest des Tages zu erholen und zu stärken. Nach dem gemeinsamen Mittagsmahl trennte sich die Meute. Die eine Gruppe genoss die ausgiebige Pause bei heißem Kaffee und anderen wohltuenden Genüssen, die andere Gruppe hatte noch nicht genug Bewegung und wanderte deshalb auf die meistbesuchte Touristenattraktionen der Sächsischen Schweiz, die Bastei, die in früheren Zeiten in den Verteidigungsring der Felsenburg Neurathen eingebunden war. In unseren bunten Paddleroutfits ernteten wir doch den einen oder anderen schmunzelnden Blick. Die Kajakschuhe haben den erschwerten Bedingungen - Schnee+Glätte- die Stirn geboten und uns sicheren Fußes transportiert.

Nach erfolgreicher Rückkehr zu den Booten konnte der Rest der Tagesetappe in Angriff genommen werden. Gegen 16.00Uhr lief der Kajakverband in Dresden beim Kanuclub "Blaues Wunder" ein. Während die Autofahrer ihre PKWs in Schmilka abholten, kümmerte sich der Rest der Paddler um Boote + Ausrüstung. Um 19.45 Uhr trafen wir uns, um gemeinsam das Restaurant jenseits der Elbe aufzusuchen und dort das verdiente Abendessen einzunehmen. Am Sonntag stand die Etappe nach Meißen auf dem Programm. Bei deutlich besserem Wetter und höheren Temperaturen als am Samstag ging es kurz nach dem Frühstück dorthin zurück aufs Wasser, wo wir es am Abend vorher verlassen hatten. Mit Unterstützung der Strömung paddelten wir zunächst durch Dresden, vorbei an Frauenkirche, Zwinger und Semperoper. In Radebeul pausierten wir vor dem Tor eines Rudervereines. Leider erwies sich der verlockend grüne Rasen als Hundetoilette. Die Ruderer warteten freundlicherweise mit dem Einholen ihres Steges, bis auch der letzte Paddler sich wieder sicher in seinem Boot befand.

Anschließend trieben wir, da wir gut im Zeitplan lagen, entspannt mit der 8 km/h schnellen Strömung weiter den Fluss hinunter. Einige kurze Paddelschläge genügten, um uns auf Kurs zu halten und unserem Ziel, Meißen, entgegen zu treiben. Die Stadt empfing uns mit wärmenden Sonnenstrahlen, so dass es ein leichtes war, die Kajaks zu verlassen, um sich vor den Augen der vorbeigehenden Spaziergänger umzuziehen. Auch heute hatten die Fahrer wieder die Aufgabe, mit der Bahn ihre Autos zu holen. Der Rest der Truppe nutzte die Zeit zu einer kleinen Erkundung der Altstadt und Besichtigung der Burg. Zum vereinbarten Zeitpunkt trafen sowohl die Fahrzeugabholer als auch die Stadtbesichtiger wieder am Kanuclub ein, um dann mit vereinten Kräften die Boote für den Rücktransport nach Berlin zu verladen und zu verzurren. Gedankenversunken ließ man die Eindrücke dieses Wochenendes auf der Rückfahrt nachwirken, bis wir schließlich alle am Abend wieder wohlbehalten Berlin erreichten.

Fotos und Text Claudia R und Norbert W.

Fotos und Text Oliver M.