Himmelfahrt in Mecklenburg

Ursprünglich hatte ich vor am langen Himmelfahrtswochenende von Rheinsberg nach Waren an der Müritz zu paddeln. Leider war das Interesse im TKV an dieser Tour nicht besonders groß und die paar Paddler, die sich für die Tour angemeldet hatten, haben auch noch teils sehr kurzfristig abgesagt. Daher hab ich mich entschlossen die 4 Tage alleine in Mecklenburg zu paddeln, habe meine Tour aber etwas umgeplant...

Statt zur Müritz geht es nun ein paar Kilometer weiter östlich zur Feldberger Seenplatte. Das war eine gute Entscheidung, denn trotz Himmelfahrt waren kaum andere Leute auf dem Wasser unterwegs und die Feldberger Seen sind wesentlich sauberer als die Müritz-Region.

So ging es also am Donnerstagmorgen mit dem Zug nach Neustrelitz und dann weiter mit dem Bus nach Feldberg. Dort habe ich dann mein Faltboot ausgepackt und bin durch den Schmalen Luzin und über den Dreetzsee zum Campingplatz am Dreetzsee gepaddelt. In der nähe von Carwitz war es sehr flach, so dass ich treideln musste und eine Umtragestelle war auch dabei. Aber landschaftlich hat sich die Strecke gelohnt, so dass ich froh war, dass ich mich aufgerafft habe, diese Tour zu machen, obwohl keiner mitkommen wollte. Und wenn auch das Wetter morgens in Berlin recht ungastlich war, so war es auf den Feldberger Seen recht angenehm. Auf dem Campingplatz am Dreetzsee bin ich dann zwei Nächte geblieben und habe am Freitag einen Ausflug über den Zansen zum Wootzensee gemacht. Die Durchfahrt zum Wootzensee war ziemlich zugewuchert, und man musste sich gut merken, wo man auf dem Wootzensee rausgekommen ist, um den richtigen Einstieg durch das Schilf für den Rückweg zu finden.

Der Samstag fing dann mit 500 m umtragen an, um zum Krüselinsee zu gelangen. Dann ging es weiter über den Kleien und Großen Mechowsee sowie durch schmale mäandernde und halb zugewachsene Bäche zum Großen Küstrinsee. Von Küstrinchen bis Fegefeuer muss man dann leider 3-4 km durch den Wald umtragen und wird dabei von Mückenschwärmen attackiert. Den letzten Teil des Küstinchen-Baches darf man dann wieder Paddeln und kommt so nach Lychen. Leider sind ab Lychen auch wieder Motorboote zugelassen, so dass es mit der Ruhe vorbei ist. Auch die Wasserqualität ist um Lychen nicht mehr mit den Feldberger Gewässern vergleichbar. In Lychen habe ich dann am Wurlsee übernachtet. Nach den insgesamt sechs Umtragestellen heute reicht es mir auch erstmal. Durch einen geselligen Abend mit anderen Paddlern auf dem Campingplatz, die ihre Alkoholreste noch vernichten wollten, wird es spät, bis ich ins Bett bzw. ins Zelt komme.

Am Sonntag geht es dann über den Großen Lychensee, die Woblitz und den Stolpsee nach Fürstenberg. Dort habe ich auf dem Campingplatz mein Boot wieder zerlegt, habe zum Abschluss noch mal gebadet und bin mit der Bahn zurück nach Berlin gefahren. Alles in allem war es eine schöne Tour durch meist einsame und teils wilde Landschaften. Besonders den ersten Teil der Tour mache ich sicherlich noch einmal. Der Letzte Tag von Lychen nach Fürstenberg war dagegen wenig spektakulär. Der Vorteil an Fürstenberg ist halt, dass man da besser mit dem Zug wegkommt statt ab Lychen.

Wolfram H. (Text & Fotos)