Spreewaldkähne und Gurken

Paddeltour vom 20.08. bis 22.08.99

Es gibt Gegenden, die man schon immer besuchen wollte, aber irgendwie kommt man nicht dazu. So ging es Christian und mir mit dem Spreewald. Glücklicherweise kam aber Katrin in diesem Jahr auf die Idee eine Paddeltour dorthin anzubieten und so konnten wir die Gegend endlich kennenlernen. Dass wir als Paddler ohne Spreewalderfahrung zu einer Minderheit gehört haben mussten, wurde uns am Anreisetag bei der Anmeldung beim Zeltplatz in Lübbenau klargemacht: Auf die Frage nach den sanitären Einrichtungen bekamen wir als Antwort "Waren Sie etwa noch nie hier?".

Nachdem wir die bereits eingetroffenen Teilnehmer Manuela, Renate (Blau Weiß), Eckert, Susanne und Thomas und damit auch unsere Zeltfläche gefunden hatten, beschlossen wir uns erstmal bei Pellkartoffeln, Quark und Leinöl zu stärken. Dafür konnten wir dann im Anschluß unser Zelt bei Schummerlicht aufstellen. Noch etwas später gegen 22.30 Uhr trafen dann noch Katrin und Sepp ein und wurden zu unserer "Zeltstadt" geleitet.

Am Sonnabendmorgen testete dann Petrus die Wasserdichtigkeit unserer Zelte. Glücklicherweise hatte er aber ein Herz für uns Paddler, so daß wir dann gegen 10 Uhr trocken zur Großen Leiper Tour starten konnten. Siegfried war als letzter Teilnehmer morgens in der Zwischenzeit eingetroffen. Im Bereich von Lübbenau und Lehde gab es an manchen Stellen kein Durchkommen durch die Spreewaldkähne aber danach hatten wir die Fließe und Gräben teilweise für uns alleine. Die Zurufe der Fahrgäste auf den Kähnen waren mitunter sehr originell und trugen zur Heiterkeit bei. Vielleicht bringe ich nach diesem Wochenende doch noch einen Aufkleber mit der Aufschrift "Ferrari" an meinem Boot an. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön und gut ausgeschildert. Kleine Unterbrechungen sind zwischendurch immer wieder die Schleusen, mal mit Schleusenwärter und mal ist Eigeninitiative angesagt. Nach der Hälfte der Tour bot sich uns dann die Polenzschänke als Rastplatz an. Livemusik inklusive. Auf der Rücktour machten wir Halt in Lehde und besichtigten das Freilichtmuseum mit den alten Bauernhäusern und konnten den Handwerkern zusehen. Danach wollten wir eigentlich Spreewaldgurken kaufen, aber als wir das Museum verließen, war der Stand bereits geschlossen. Zum Glück gab es aber noch einen Stand direkt am Lehder Graben auf unserer Tour, so dass sich jeder nach Belieben mit Gurken aller Art und Schmalzstullen eindecken konnte. Einkaufen aus dem Boot heraus mal etwas ganz Neues. Für den Abend war dann Grillen angesagt und dabei ging auch das Gurkenglas reihum. Als Grillmeister hatte sich Thomas mit Susanne als Assistentin zur Verfügung gestellt.

Für den Sonntag wurde dann als kürzere Strecke die Barzlintour gepaddelt. Die Spreewaldkähne wurden auch bei dieser Tour nach und nach immer weniger. Nachdem ich einen Kahn im engen Graben beim rangieren beobachtet habe, muß ich sagen Hut ab. In der Hochsaison dürfte es mit den Leihbooten und den Kähnen aber noch voller sein. Aber zurück zu unserer Tour, der eine Graben wurde immer enger und schließlich hatten wir vor uns eine kleine Brücke in vielleicht 40 cm Höhe. Umtragen war angesagt bis auf Manuela, die es irgendwie schaffte sich unter der Brücke durchzuschieben. Gegen 13 Uhr kamen wir wieder in die Nähe des Campingplatzes und dort trennte sich die Gruppe. Karin, Sepp, Christian und ich beschlossen noch einen Abstecher zur Wotschofska zu machen, da wir noch weiter paddeln wollten. Die anderen fuhren zum Campingplatz zurück. An der Wotschofska legten wir eine Rastpause ein und dann hieß es auch für uns den Rückweg zum Campingplatz anzutreten.

Nachdem wir den Spreewald kennengelernt haben , wird das sicherlich nicht die einzige Paddeltour dorthin bleiben. Für das nächste Mal muß ich mir nur mehr Kleingeld für die Schleusenwärter und die Toiletten einstecken.

Susanne N.