Gepäckfahrt nach Ketzin

Wannsee abends Kajak paddelnDas lange Wochenende über den 1. Mai nutzen wir in diesem Jahr als erste Gelegenheit für eine längere Mehrtagestour. Da an dem Wochenende auch die Globeboot ansteht, ist schnell die Entscheidung gefallen, Richtung Wannsee, Potsdam und Ketzin zu fahren. Nachdem erstaunlicherweise sämtliches Gepäck für die kommenden fünf Tage mühelos in den Booten verstaut werden konnte, geht es am Freitagabend los mit Ziel Strandbad Wannsee. Bei ruhigem Wetter und idyllischer Ruhe in der hereinbrechenden Dunkelheit erreichen wir das Strandbad in zügigem Tempo. Dort werden wir bereits begrüßt und durch die Wasserabsperrungen gelotst.

Kajak paddeln PfaueninselAm Samstag fahren wir in der sommerlichen Hitze bei 30 °C zunächst eine Runde über die „Sieben Seen“: Kleiner Wannsee, Pohlesee, Stölpchensee, Griebnitzsee, Tiefer See, Jungfernsee und dann wieder zurück zum Strandbad am Großen Wannsee. Die Strecke bietet neben wie an einer Perlenschnur aufgereihten Seen, deren Ränder von der ein oder anderen Villa gesäumt werden, diverse geschichtsträchtige Kulisse: z.B. die Glienicker Brücke, Park Babelsberg oder die Pfaueninsel. Zurück am Strandbad Wannsee genießen wir mit anderen TKV-lern das gemeinsame Abendessen und sitzen bei herrlich warmen Temperaturen noch bis spät in die Nacht am Wasser zum Klönen.

Kajak paddeln Baumblütenfest WerderAm Sonntag brechen wir dann an Pfaueninsel und Glienicker Brücke vorbei auf nach Potsdam. Am Theater und Pumpspeicherwerk von Sanssouci vorbei gleiten wir in den Templiner See. Nach ca. drei Kilometern halten wir uns rechts und fahren unter einer Eisenbahnbrücke hindurch in den Petziensee. Es sieht zunächst so aus, als wenn wir in eine Sackgasse fahren, bis wir kurz vor Ende des Sees in den Wentowgraben einfahren, der in den Schwielowsee mündet. Wir halten nun nördlich auf unser Mittagsziel Werder zu. Schon aus der Ferne sehen wir ein Riesenrad auf der Werder vorgelagerten Insel. An der Insel angekommen, stellen wir fest, dass das Baumblütenfest gefeiert wird und die von uns angepeilte Brückendurchfahrt für eine Notfallevakuierung mit Schwimmpontons gesperrt ist. Wir landen daher kurzerhand südlich der Brücke auf der Insel an und gehen erst einmal auf die Kirmes, eine Bratwurst und Eis essen. Gestärkt geht es dann um die Insel herum weiter über den Großen und Kleinen Zernsee bis nach Ketzin. Dort übernachten wir auf dem Campingplatz „A. Grünefeld“ keine drei Meter vom Wasser entfernt.

Kajak paddeln Ketziner Bruchlandschaft Tongruben KetzinDen nächsten Tag beginnen wir mit einem kleinen Abstecher in die  und erkunden die dort mit Wasser aufgefüllten ehemaligen Tongruben, die eine wunderschöne künstliche Seenlandschaft bilden. Wir beobachten Schwäne beim Brüten und bei Kämpfen mit Reihern um die Vorherrschaft am Ufer, bevor es um Burgwall-Kaveln herum zurückgeht. In Paretz legen wir eine kleine Pause ein und beobachten auf der angrenzenden Koppel eine Reitschule beim Unterricht. Danach lassen wir den Havelkanal, der uns zum Niederneuendorfer See bringen würde, „links liegen“ und fahren stattdessen durch den Sacrow-Paretzer-Kanal. Dieser führt uns durch den Schlänitzs- und Fahrlander See bis zum Jungfernsee. An der Heilandskirche in Sacrow und der Pfaueninsel vorbei fahren wir bei zwischenzeitlich sehr ordentlichem Gegenwind die letzten acht Kilometer bis zum Campingplatz am Wannsee. Leider ist man dort trotz der idealen Lage direkt am Wasser auf Paddler nicht sehr gut eingerichtet. Wir haben keine Lust, unsere Boote ohne Bootswagen mehr als einen Kilometer über den Zeltplatz zu schleppen, so dass wir uns kurzerhand für eine Weiterfahrt zur Versehrten Wassersport Gemeinschaft (VWG) entschließen. Dort sind wir gern gesehene Gäste und werden auf dem großen Gelände mühelos für die Nacht untergebracht. Da wir nach den außerplanmäßigen weiteren fünf Kilometern mit starkem Gegenwind ganz schön erschöpft sind, gönnen wir uns zum Abschluss des Tages ein Abendessen auf dem Restaurantschiff „Alte Liebe“. Dieses liegt nur wenige hundert Meter vom VWV-Gelände entfernt vor Anker.

Am Dienstag paddeln wir als letzte Etappe über Klein Venedig zurück zum Verein, wo wir den 1.Mai-Ausflug beim gemeinsamen Grillen ausklingen lassen.